Duisburger Start-ups: Ofrieda

Patrick Weisker
01
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November
2020
Duisburger Start-ups: Ofrieda

Ofrieda widmet sich dem besten Freund des Menschen, indem sie das Hundefutter neu gedacht haben: Ihre Produkte basieren auf Insekten anstatt Fleisch. Die Herstellung ist um ein Vielfaches ressourcenschonender und nachhaltiger als bei konventionellem Futter. Gründer Felix erzählt uns Genaueres über Ofrieda.

Woher kommt die Idee? Was hat euch angetrieben?

Begonnen hat das Projekt während meines Studiums. Ich habe zusammen mit einem Gaststudenten aus China in einer WG gewohnt. An den Abenden haben wir oft gemeinsam gekocht und uns über die verschiedenen Esskulturen unterhalten. So kamen so auf das Thema Insekten. Ich habe gelernt, dass Grillen, Mehlwürmer und Co. nicht nur nachhaltig und nährstoffreich sind, sondern auch köstlich schmecken können. Seitdem hat mich die Faszination für Insekten nicht mehr losgelassen.

Felix Bierholz, Gründer von Ofrieda


Als ich erfahren habe, dass ein mittelgroßer Hund durchschnittlich drei Mal so viel Fleisch verschlingt wie ein Mensch, kam mir die Idee mit dem Hundefutter. Ich habe mir konventionelles Hundefutter etwas genauer angeschaut und schnell festgestellt, dass es weder besonders gesund noch nachhaltig ist. Häufig findet man im Hundefutter Geschmacksverstärker, Zuckerzusätze und andere minderwertige Zutaten. Wir möchten, dass jeder seinen Hund mit einem guten Gewissen versorgen kann. Deswegen haben wir beschlossen, neue Wege zu gehen.
Ich wollte schon immer einer Arbeit mit Sinn nachgehen. Heute habe ich die Möglichkeit, mit meiner Hundenahrung einen Mehrwert für Tier, Mensch und Umwelt zu schaffen. Das ist wirklich großartig.

Was habt ihr vorher gemacht?

Ich habe Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum studiert und meinen Schwerpunkt in Marketing und Vertrieb gesetzt. Bereits während des Studiums hatte ich großes Interesse am Gestalten und am Lösen von Problemen. In der Studierendenorganisation "Enactus" habe ich das Impact-Startup "Faces-Bochum" gegründet, welches von der Landesregierung NRW mit dem Engagement-Preis ausgezeichnet wurde. Wir haben gemeinsam mit Flüchtlingen trendige Portemonnaies hergestellt. Mit den Verkaufserlösen konnten wir dann z. B. Deutschkurse finanzieren.  

Wo steht ihr momentan?

Wir sind mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden. In den letzten Jahren konnten wir uns einen großen Kundenstamm aufbauen, mit dem wir im engen Austausch stehen. Besonders die Entwicklung von neuen Produkten macht uns Freude. Wir bieten mittlerweile drei verschiedene Sorten an, die sowohl als Nass-, als auch als Trockenfutter erhältlich sind. In den kommenden Wochen werden wir neben unserem Hundefutter auch noch Leckerlis auf Insektenbasis anbieten.

Was wollt ihr bewirken? Was ist euer Purpose?

Ein mittelgroßer Hund frisst durchschnittlich 164 kg Fleisch im Jahr. Doch der wachsende Appetit auf Fleisch hat einen bitteren Beigeschmack. Auch für das Futter deutscher Kühe werden in Südamerika riesige Wälder gerodet. Das belastet unser Klima und beschleunigt das Artensterben. So verursacht die Viehzucht ein Fünftel der weltweiten Treibhausgase. Gleichzeitig leiden Millionen Hühner, Schweine und Rinder unter den katastrophalen Bedingungen der Fleischindustrie. Wir sind überzeugt, dass Tierliebe nicht beim eigenen Haustier aufhören sollte. Deshalb sind Insekten eine großartige Zutat im Futternapf.
Die Insektenzucht ist viel nachhaltiger als z. B. die Mast von Rindern, da sie nur einen Bruchteil der Ressourcen benötigt. Eine Zahl, die uns ganz besonders beeindruckt, ist der Wasserverbrauch, den man mit unserem Futter einsparen kann. Bei jeder Fütterung (250 g Trockenfutter) spart man sechs Badewannen Wasser ein. Gemeinsam konnten wir so schon mehrere Millionen Liter Wasser einsparen.
Bei der Zucht können die verwendeten Insekten auch in großen Mengen artgerechter gehalten werden als Schweine, Rinder und Geflügel. Das ist eine erhebliche Verbesserung in Bezug auf die Tierhaltung. Die Insekten-Farmen haben wir persönlich besucht und uns von den guten Haltungsbedingungen überzeugt.

Was sind eure aktuellen Herausforderungen?

Der Markt für Tiernahrung wird von wenigen großen Unternehmen beherrscht. Die Praktiken großer Konzerne sind häufig mehr als zweifelhaft. Viele Hersteller haben in erster Linie nicht das Wohl des Hundes, sondern nur die eigene Gewinnmaximierung im Sinn.
Unsere größte Herausforderung besteht darin, sich in diesem umkämpften Markt zu behaupten. Wir stellen fest, dass immer mehr Menschen hinterfragen, wie Produkte eigentlich hergestellt werden. Diese Menschen versuchen wir von unserer Vision und unserem Insekten Hundefutter zu überzeugen. Denn je mehr wir sind, desto mehr können wir verändern.

Mehr zu Ofrieda findet ihr auf ihrer Website!

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