Duisburger Start-ups: Ichó

Patrick Weisker
14
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November
2020
Duisburger Start-ups: Ichó

Ichó ist ein innovativer Therapieball, der die Sinne von Menschen mit Krankheiten wie Demenz, Multipler Sklerose oder Autismus aktiviert und ihnen Lebensqualität zurückgibt. Er kommuniziert non-verbal und überbrückt Krankheits-Symptome, um den Betroffenen einen Zugang zu ihrem Umfeld zu öffnen. Mitgründer Eleftherios erzählt uns von ihrem Werdegang.

Woher kommt die Idee? Was hat euch angetrieben?

Unsere erste Motivation waren persönliche Geschichten. Mehrere unserer Großeltern sind an Demenz erkrankt, gleichzeitig wurde damals (etwa 2014) an unserer Hochschule in Düsseldorf ein Forschungsprojekt namens „Nutzerwelten“ angeboten. In diesem Projekt ging es darum, digitale Lösungen für Menschen mit Demenz zu entwickeln. Dort haben wir uns zuerst einmal eingearbeitet, was das Krankheitsbild bedeutet, welche Therapiemöglichkeiten es gibt, wie man mit den betroffenen Angehörigen umgeht. Aus Feldstudien und Gesprächen in diesem Rahmen entstand dann die Idee zu ichó. Da der Zuspruch recht hoch war, haben wir begonnen, ichó zu verwirklichen – über das Social Impact Lab, später Investoren und unsere Start-up Gründung.

Was habt ihr vorher gemacht?

Ganz zu Anfang haben Steffen, Mario und ich uns über unsere Studiengänge Elektrotechnik und Kommunikationsdesign im Forschungsprojekt zusammengefunden. Zur Gründung kam später Alkje mit dazu, sie hat uns vor allem wichtige kaufmännische Expertise gegeben, die vorher etwas fehlte. Wir vier sind das Gründungsteam. Wir alle haben verschiedene Backgrounds, vor unseren Studiengängen auch bereits Ausbildungen absolviert. Wichtig war, dass jeder genau das richtige Puzzleteil von Wissen und Können mitgebracht hat, um ichó damals zu entwickeln und nun zu vertreiben. Kapitalgeber investieren bei Start-ups auch immer in das Team. Ich glaube, da konnten wir immer gut punkten.

Wo steht ihr grade?

Für mich ist es bei einem Gang durch unsere Büroräume immer wieder interessant, zu sehen, was wir tatsächlich aufgebaut haben. Das sind Unternehmensstrukturen – ein Lager, Marketing, neue Mitarbeiter, die richtigen Kooperationspartner – alles in recht kurzer Zeit. Ichó ist nicht mehr nur ein Prototyp, sondern seit einer Weile Serienprodukt. Die schönste Kennzahl für mich ist, dass der Therapieball unglaublich gute Resonanz erfahren hat. Von den ersten Produkttestern hat ein sehr großer Anteil ichó vorbestellt, kaum jemand ist abgesprungen.
Aktuell arbeiten wir für die Zukunft weiter am Vertrieb, es stehen aber auch noch länger andauernde Prozesse wie z.B. eine Krankenkassenzulassung an. Ichó bietet aktuell etwa 42 Anwendungen, wir haben aber noch deutlich mehr vor. Im Ball ist Technik verbaut, die noch gar nicht genutzt wird. Die ist natürlich bewusst mit drin, um beim nächsten technischen Update noch mehr Funktionen anbieten zu können.

Was wollt ihr bewirken? Was ist euer Purpose?

Ganz einfach: Ichó ist für uns Teilhabe und das Steigern von Lebensqualität. Wir nutzen die Mittel von Digitalisierung und Technik, um neue Zugänge für und zu Menschen mit Beeinträchtigungen zu schaffen. Wir geben ihnen und ihren Angehörigen Lebensfreude zurück, indem wir eine Schnittstelle bilden, die ihre Krankheit überbrückt. Außerdem trägt ichó dazu bei, das Pflegepersonal zu entlasten.

Was sind eure aktuellen Herausforderungen?

Unser Hauptfokus liegt momentan ganz klar auf dem Vertrieb von ichó. Natürlich war und ist Corona für uns ein Hindernis. Es gab Einrichtungen, die vom Produkt überzeugt waren, aber eben einen Investionsstopp einlegen mussten. Gleichzeitig ist für uns aber das größte Problem, dass wir nicht persönlich auf Messen oder in den Einrichtungen auftreten konnten. Der Ball ist ein Produkt, den man selbst in der Hand gehabt oder in Anwendung gesehen haben muss, um ihn voll zu verstehen. Das hat uns erst einmal so einige Türen wieder verschlossen. Wir arbeiten jetzt daran, den Vertrieb auf anderen Wegen erneut anzukurbeln.

Mehr zu ichó findet ihr hier.

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